Dennoch ist Geschlechterungleichheit nach wie vor überall tief verankert und hemmt den gesellschaftlichen Fortschritt. Frauen und Mädchen wird viel zu oft der Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Arbeit verwehrt. Sie werden Opfer von Gewalt und Diskriminierung und sind in Entscheidungsprozessen unterrepräsentiert.
"Wir leben in einer männerdominierten Welt mit einer männerdominierten Kultur, und das gilt auch für die Vereinten Nationen. Männer haben seit Jahrtausenden das Sagen. Einstellungen zu ändern, ist eine der wichtigsten und schwierigsten Herausforderungen", sagte Generalsekretär António Guterres in einer Rede, mit der er weibliche Führungskräfte in den Vereinten Nationen würdigte.
Die Vereinten Nationen haben über viele Jahrzehnte hinweg bedeutende Fortschritte bei der Förderung der Geschlechtergleichstellung gemacht und setzen sich weltweit für die Stärkung und Rechte von Frauen und Mädchen ein. Die 1945 unterzeichnete Charta der Vereinten Nationen war das erste internationale Abkommen, das den Grundsatz der Geschlechtergleichstellung festhielt.
Das Herzstück der Arbeit der Vereinten Nationen zur Erreichung der Geschlechtergleichstellung ist UN Women. Die Einheit der Vereinten Nationen für die Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen wurde 2010 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen geschaffen und vereint die Arbeit des gesamten UNO-Systems. UN Women unterstützt die Frauenrechtskommission, ein wichtiges globales zwischenstaatliches Gremium, das sich der Förderung der Geschlechtergleichstellung und der Ermächtigung der Frauen widmet, bei der Formulierung von Strategien, globalen Standards und Normen. Darüber hinaus unterstützt UN Women die Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung dieser Standards und leitet und koordiniert die Arbeit des UN-Systems zur Geschlechtergleichstellung. Außerdem fördert UN Women die Rechenschaftspflicht.
UN Women hat auch eine starke humanitäre Agenda und ist in allen Ecken der Welt aktiv. Im Jahr 2019 hat UN Women mit Partnern rund um den Globus zusammengearbeitet, um für 509.000 Frauen und Mädchen humanitäre Hilfe zu leisten und die Unterstützung für Frauen und Mädchen, die Gewalt überlebt haben, in 49 Ländern auszubauen. Seit dem Moment, in dem die Pandemie ausgebrochen ist, hat UN Women die weltweite Aufmerksamkeit auf die besonderen Auswirkungen auf Frauen und Mädchen gelenkt und auf Maßnahmen gegen die eskalierende geschlechtsspezifische Gewalt während der Lockdowns gedrängt. UN Women half auch den zivilgesellschaftlichen Zuschussempfängern des Treuhandfonds zur Unterstützung von Maßnahmen zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen, wichtige Dienste für Überlebende von Gewalt in 69 Ländern und Gebieten zu erhalten.
UN Women hat ebenfalls die innovative He-For-She-Kampagne ins Leben gerufen, die Männer und Menschen aller Geschlechter einlädt, sich mit Frauen zu solidarisieren, um eine mutige, sichtbare und vereinte Kraft für die Geschlechtergleichstellung zu schaffen.
"Die Geschlechtergleichstellung ist ein Mittel zur Neudefinition und Umwandlung von Macht, das allen zugutekommt. Es ist Zeit, aufzuhören zu versuchen, Frauen zu ändern, und damit zu beginnen, die Systeme und Machtungleichgewichte zu ändern, die sie daran hindern, ihr Potenzial zu erreichen." - UNO-Generalsekretär António Guterres, Internationaler Frauentag 2020
Seit dem Internationalen Jahr der Frau 1975 begehen die Vereinten Nationen am 8. März den Internationalen Frauentag, um daran zu erinnern, dass wir "alles tun müssen, um festgefahrene Vorurteile zu überwinden, Engagement und Aktivismus zu unterstützen und die Geschlechtergleichstellung und die Stärkung von Frauen zu fördern". (UNO-Generalsekretär António Guterres)
Weibliche Führungskräfte und Frauenorganisationen haben ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in allen Arbeitsbereichen unter Beweis gestellt, von der lokalen bis zur globalen Ebene. Frauen bringen unterschiedliche Erfahrungen, Perspektiven und Fähigkeiten ein und leisten einen unersetzbaren Beitrag zu Entscheidungen, Strategien und Gesetzen, die für alle von Vorteil sind. Dennoch sind Möglichkeiten für Frauen in Führungspositionen und ihre politische Beteiligung eingeschränkt. Dies geschieht trotz ihrer erwiesenen Fähigkeiten als Führungspersönlichkeiten und Akteure des Wandels und trotz ihres Rechts, gleichberechtigt an einer demokratischen Regierungsführung teilzunehmen. Einzelne Frauen haben diese Hindernisse mit großem Erfolg und oft zum Nutzen der gesamten Gesellschaft überwunden. Aber für Frauen als Ganzes muss das Spielfeld geebnet werden, um Chancen für alle zu eröffnen.
Mit dem Film "Freedom Fields" und der inspirierenden Geschichte dreier Frauen und ihrer Fußballmannschaft im Post-Revolutionsland Libyen widmete Ciné-ONU Wien seine monatliche Filmvorführung im Dezember dem Tag der Menschenrechte und der Stärkung von Frauen und Mädchen durch Sport.
16 Tage Aktivismus gegen geschlechtsspezifische Gewalt ist eine jährliche internationale Kampagne, die am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, beginnt und bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, läuft. (mehr auf Englisch)
Diesen Monat wurde im Rahmen von Ciné-ONU Wien der Dokumentarfilm "I Am Belmaya" gezeigt, in dem die inspirierende Geschichte von Belmaya Nepali, der Co-Regisseurin des Films, erzählt wird. Belmaya lehnte sich gegen ihren Ehemann und die Gesellschaft auf und holte sich durch das Filmemachen ihre Stimme zurück. Nachdem sie die meiste Zeit ihres Lebens zum Schweigen gebracht und unterdrückt wurde, griff die ungebildete Belmaya zur Filmkamera, um ihre eigene Geschichte zu erzählen.